Wieder nur 4 Grad Celsius. Wir haben uns kurzer Hand entschieden im Hostel zu frühstücken und erst gegen 8:00 Uhr zu starten, dann, wenn die Sonne schon ein wenig Kraft hat.
Eine gute Entscheidung wie sich herausstellt. Bis auf einige ganz wenige (4) Pilger sind alle anderen schon weg. Das bedeutet ein sehr ruhiges Frühstück und einen recht einsamen Camino.
Tatsächlich beginnt man irgendwann auf „seinem Camino“ über verschiedene Dinge nachzudenken – heute z. B. darüber, welche Dinge man beim nächsten Mal zu Hause lässt und welche Dinge man gerne dabei hätte oder ob die erste Etappe über die Pyrenäen tatsächlich so schlimm war. Also, sicher benötigt man kein Haarspray und schön wären Trekkingsandalen statt Flipflops. Die Antwort auf die Pyrenäenfrage ist definitiv noch immer: JA! 😫
Trotz längerer Pause erreichen wir schon vor 13:00 Uhr unser heutiges Etappenziel. Ehrlicherweise haben wir ein richtig schlechtes Gewissen, nur gute 19 Kilometer gelaufen zu sein. Die Etappen in dieser Woche sind überwiegend flach und wir sind zwischenzeitlich tatsächlich konditiontechnisch so gut drauf, dass uns eine derartige flache Wegstrecke – ohne besondere Vorkommnisse – nichts mehr ausmacht. Nun, die Etappen werden auf den letzten 100 Kilometern noch mal knackig, also gilt es jetzt Kräfte zu sammeln und Füße zu pflegen…
Fazit des Tages: Ein schlechtes Gewissen muss man nicht haben.