21. Tag – 20. Etappe (Mansilla de las Mulas – Léon)

Da wir heute bis Léon auch nur 18 Kilometer zu bewältigen haben und Léon eine ausreichende Anzahl an Betten vorhält gibt es keinen Grund, bereits vor Hase und Igel aus dem Bett zu springen und loszulaufen. Gemütlich um 8:00 Uhr machen wir uns dann auf den Weg nach Léon.

Auf dem Weg treffen wir dann tatsächlich noch einige weitere  Bekannte wieder, die wir bereits verloren glaubten. Wie bereits am Abend vorher mit Rosi, ist auch hier immer die Wiedersehensfreude auf beiden Seiten groß.

Wie sich herausstellt ist wieder einmal der Weg bis Léon nicht so schlimm. Die Strecke von der Stadtgrenze bis zur Innenstadt jedoch scheint unendlich anzudauern. Wenn Google Maps dann nach einer gefühlten Ewigkeit noch immer 3,3 Kilometer anzeigt, kommt der innere Zusammenbruch und man muss erst wieder über seinen Schatten springen, um die letzten Meter bis zur Unterkunft noch zu schaffen. Wie immer sieht die Welt nach einer kleinen Pause und ohne Elefant auf dem Rücken wieder rosig aus und man hat die Kraft für einen ausgiebigen Stadtbummel.

Fazit des Tages: Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben.

 

20. Tag 19. Etappe (El Burgo Ranero – Mansilla de las Mulas)

Der Weg von El Burgo Ranero nach Mansilla de las Mullas ist so geradeaus, dass es tatsächlich nichts zu berichten gibt.

Am Abend allerdings treffen wir unsere Pilgerfreundin Rosi wieder, die wir in Burgos das letzte Mal gesehen haben. Plötzlich steht sie in der Herberge. Die Wiedersehensfreude ist auf beiden Seiten groß und wir haben viel zu erzählen.

Fazit des Tages: Überraschungen sind einfach schön.

19. Tag – 18. Etappe (Sahagūn – El Burgo Ranero)

Wieder nur 4 Grad Celsius. Wir haben uns kurzer Hand entschieden im Hostel zu frühstücken und erst gegen 8:00 Uhr zu starten, dann, wenn die Sonne schon ein wenig Kraft hat.

Eine gute Entscheidung wie sich herausstellt. Bis auf einige ganz wenige (4) Pilger sind alle anderen schon weg. Das bedeutet ein sehr ruhiges Frühstück und einen recht einsamen Camino.

Tatsächlich beginnt man irgendwann auf „seinem Camino“ über verschiedene Dinge nachzudenken – heute z. B. darüber, welche Dinge man beim nächsten Mal zu Hause lässt und welche Dinge man gerne dabei hätte oder ob die erste Etappe über die Pyrenäen tatsächlich so schlimm war. Also, sicher benötigt man kein Haarspray und schön wären Trekkingsandalen statt Flipflops. Die Antwort auf die Pyrenäenfrage ist definitiv noch immer: JA! 😫

Trotz längerer Pause erreichen wir schon vor 13:00 Uhr unser heutiges Etappenziel. Ehrlicherweise haben wir ein richtig schlechtes Gewissen, nur gute 19 Kilometer gelaufen zu sein. Die Etappen in dieser Woche sind überwiegend flach und wir sind zwischenzeitlich tatsächlich konditiontechnisch so gut drauf, dass uns eine derartige flache Wegstrecke – ohne besondere Vorkommnisse – nichts mehr ausmacht. Nun, die Etappen werden auf den letzten 100 Kilometern noch mal knackig, also gilt es jetzt Kräfte zu sammeln und Füße zu pflegen…

Fazit des Tages: Ein schlechtes Gewissen muss man nicht haben.