Da wir uns gestern entschlossen haben, die eigentliche Etappe nach Finisterre noch einmal zu unterbrechen und heute nur 20 Kilometer bis Cee zu laufen, lassen wir den Tag erst einmal langsam angehen und frühstücken gemütlich. Dann machen wir uns also auf in Richtung Cee. 20 Kilometer, kein Grund zur Eile und eine phantastische Wetterprognose machen unsere heutige Etappe zu einem wahren Spaziergang.
Morgens in den Bergen lernen wir unsere Pilgerfreundin Inge kennen, die uns als alter Pilgerhase allerhand nützliche Tipps für Finisterre und Muxia gibt.
Der Weg ist landschaftlich wieder einmal wunderschön grün, dennoch erwarten wir hinter jeder Anhöhe den ersehnten Blick auf den Atlantik. Bis wir den Atlantik sehen dürfen, soll allerdings noch einige Zeit vergehen. Zunächst kommt das übliche Spiel des Weges: Anlauf nehmen, Abstieg, dann der Anstieg, eine Kurve, weiterer Anstieg, wieder Kurve und noch ein Anstieg – kaum zu glauben, das Cee am Atlantik liegt. Dann – ganz plötzlich ist er da – der Atlantik.
Der Moment, als wir den Atlantik sehen, ist schon ein bisschen unwirklich. Nach all den Tagen, dem Weg, den An- und Abstiegen sind wir wirklich am Atlantik. Na ja, es folgt erst noch ein Abstieg der es in sich hat und unsere volle Aufmerksamkeit fordert aber dann sind wir wirklich am Atlantik.
Nachdem wir unsere Rucksäcke in unserer Unterkunft abgelegt haben, können wir es natürlich kaum erwarten zum Strand zu gelangen. Dort treffen wir dann auch Slash wieder, der mit seinem Herrchen den Camino von Santiago nach Muxia pilgert. Slash entspannt nach einem üppigen Lunch auf seiner Decke am Strand. Wir haben die beiden bereits auf den beiden ersten Etappen immer mal wieder vor uns und ziehen den Hut vor der Laufleistung der beiden.
Nach einem Essen, einem Stadtbummel und unseren täglichen kleinen Einkäufen gehen wir früh schlafen, damit wir für unser großes Finale ausgeschlafen sind.
Fazit des Tages: Wir vermissen unsere beiden Jungs.