5. Tag – 4. Etappe (Pamplona – Punta la Reine)

Mit einer wortreichen und herzlichen Umarmung werden wir Pilger um 7:00 Uhr nach einem mit viel Liebe zubereiteten Frühstück von Rita und Wolfgang verabschiedet. Wir verlassen also frisch gestärkt „Paderborn“ um zu unserer 4. Etappe Richtung Punta la Reina aufzubrechen. Unser großes Zwischenziel heute ist das Monomento al Peregrino in einer Höhe von 770 Metern. Für uns bedeutet es, 290 Höhenmeter auf einem Steckenabschnitt von 2 Kilometen zu überwinden. Unerreichbar quasi, weil selbst ein niedriger Bordstein derzeit nur mit großer Willensstärke überwunden werden kann.

Im Laufe des Vormittags entwickelt sich diese Etappe allerdings zu einer der bisher schönsten Etappen. So haben wir uns den Jakobsweg eigentlich vorgestellt.

 

Fazit des Tages: Durchhalten lohnt sich.

4. Tag – 3. Etappe (Zubiri – Pamplona)

Frisch ausgeruht brechen wir auch heute um 7:00 Uhr zu unserem „Spaziergang“ nach Pamplona auf. Die Luft ist unglaublich klar und es verspricht ein wunderschöner Tag zu werden. Bereits nach der ersten Kurve steigt der Weg so extrem an, dass es einem allerdings den Tag vergruseln kann – aber, aufgeben gilt nicht, wir wollen es schließlich schaffen!

Um 8:00 Uhr war der Weg dann so ebenmäßig, dass wir uns bereits vornahmen, irgendwann den Küstenweg zu laufen. Wenn man die müden Knochen erstmal ein paar Kilometer eingelaufen hat, dann geht es.

10 km weiter hat sich ein Gefühl von Spaziergang allerdings noch immer nicht eingestellt. Gefühlte 80% Steigung gefolgt von 80% Gefälle durch meterhohes Gestrüpp – auch hier wieder der fehlende Hinweis im Reiseführer – Bitte auf dieser Etappe unbedingt eine Machete mitführen.

Um 13:30 Uhr erreichen wir dann aber unser heutiges Etappenziel – Pamplona. Wir folgen dem Hinweisschild zur Herberge „Paderborn“ und ergattern glücklicherweise noch zwei der heißbegehrten Betten, nachdem wir brav unsere Schuhe ausziehen und in ein mit Zeitungspapier ausgelegtes Regal stellen. Den Herbergseltern Rita und Wolfgang müssen wir an dieser Stelle ein großes Lob aussprechen. Mit deutscher Disziplin und einem riesengroßen Herzen, führen sie im Auftrag der Pilgerfreunde Paderborn diese Herberge und lassen niemanden der persönlich um ein Bett bittet vor der Tür stehen, auch wenn die Herberge bereits ausgebucht ist. Es passt schließlich immer noch irgendwo eine Matratze auf den Fußboden. Anders ergeht es allerdings den Pilgern, die nach 22:00 Uhr vom Feiern zurückkehren. Die bekommen eine ordentliche Ansage und müssen für jede verspätete Minute eine Flasche Wein spendieren. Uns ist es allerdings ohnedies ein Rätsel, wie man nach 25 km Fußmarsch noch feiern kann …

Pamplona selbst bietet, wenn man noch etwas „Auslaufen“ möchte, zahlreiche historische Gebäude, eine wunderschöne Kathedrale, viele Bars, Cafés und Restaurants. Selbstverständlich sollte man sich auch die Stierkampfarena und die Estafeta anschauen, die Straße, durch die alljährlich die Stiere in die Arena getrieben werden.

 

 

 

Pünktlich um 22:00 Uhr wurde dann tatsächlich abgeschlossen, das Licht gelöscht und geschlafen.

Fazit des Tages: Glaube nicht alles was man Dir erzählt – oder was im Reiseführer steht.