18. Tag – 17. Etappe (Terradilios de los Templarios – Sahagūn)

Gemütlich machen wir uns heute Morgen um 8:00 Uhr zu unserer 14 Kilometer Etappe nach Sahagūn auf. Die Unterkunft für den Abend ist gebucht und so können wir bereits beim Aufstehen unseren geplanten „Ruhetag“ beginnen.

Noch schnell ein Foto mit unseren Pilgerfreunden aus Irland machen, um wenigstens die Gesichter in Erinnerung zu behalten. Namen sind schwierig, so erinnern wir uns bereits nach ein paar Kilometern auch nicht mehr an den Namen des Ortes, in welchem wir die vergangene Nacht verbracht haben. Der Reiseführer muss tatsächlich immer griffbereit sein.

Ganz entspannt laufen wir also von Dorf zu Dorf, machen immer wieder Pausen und genießen den Weg. Es tut wirklich gut, einmal nicht so viele Kilometer zu laufen.

Am späten Nachmittag kommt dann bei der Etappenplanung für die Folgetage doch ein wenig Panik auf. Keine Herberge, kein Hostel und kein Hotel im Umkreis von 60 Kilometern zu bekommen. Weder über die gängigen Internetportale noch per Telefon lässt sich etwas reservieren. Es ist ein furchtbares Gefühl, wenn man auf der einen Seite weiß, dass man am nächsten Morgen sein Zimmer verlassen muss, läuft, läuft und wirklich bis zur maximalen Schmerzgrenze von 30 Kilometern läuft aber eventuell selbst in der öffentlichen Herberge kein Zimmer bekommt. Aber mit viel Ruhe und Ausdauer haben wir am Ende doch noch zwei Betten vorreservieren können.

Im Mai und September ist es wohl unglaublich schwierig auf diesem Teilstück des Camino Unterkünfte zu bekommen, erklärt uns die freundliche Dame am Empfang in unserer heutigen Unterkunft. Gerade am Wochenende sei wohl immer alles ausgebucht. Was die Leute hier wohl machen? Es gibt hier wirklich NICHTS zu sehen, auch nicht im Umkreis von 60 Kilometern bis zur nächsten größeren Stadt Léon. Wahrscheinlich sind in dieser Zeit Unmengen an Luxuspilgern unterwegs, die abends die Betten blockieren. Ist aber nur reine Spekulation, denn gesehen werden sie auf diesen Teilstücken des Caminos nicht – viel zu schwierig zu laufen, die Orte liegen oftmals 10 Kilometer auseinander, die Sonne brennt und der Versorgungswagen kann nicht direkt am Wegesrand halten, da keine Möglichkeit besteht, den Weg mit dem Fahrzeug zu befahren. Am Abend sitzen sie dann frisch geduscht im Speisesaal der Herberge.

Fazit des Tages: Alle 5e mal gerade sein zu lassen ist einfach herrlich.

 

 

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