22. Tag – 21. Etappe (Léon – Villadangos del Páramo)

Unsere heutige Etappe führt uns von Léon nach Villadangos del  Páramo oder besser von Léon zu einem Autohof irgendwo in Nordspanien. Hier verbringen wir die heutige Nacht – immer noch komfortabler als die Herbergen in Villadangos del Pàramo selbst.

Unglaublich, dass wir dann ausgerechnet auf dieser Etappe, an diesem Flecken Erde alle die Pilger wieder treffen, an die wir in den letzten Tagen häufig gedacht, die wir aber seit mehreren Tagen nicht mehr gesehen haben.

Offensichtlich beenden aber nur wir unsere Etappe hier und sind blauäugig nach Reiseführer gelaufen.

Da es heute nichts Spannendes zu berichten gibt möchten wir an dieser Stelle einmal erwähnen, wie sehr sich doch unser Verhältnis zu Distanzen verändert hat.

Waren vor unserer Reise Wegstrecken von 1-2 Kilometer in jedem Fall mit dem Auto zu fahren – weil zu weit, so sind derzeit Etappen bis 20 Kilometer, kleinere Etappen, um uns mal einen Tag ein wenig auszuruhen. Etappen von 24 und 26 Kilometer noch ok. Etappen von 28 bis 30 Kilometer finden tatsächlich unsere absolute Anerkennung.

Wobei hier, egal wie lang die Strecke ist, folgendes klar differenziert werden muss:

Sind wir am Morgen noch frisch und ausgeruht, laufen sich die ersten 10 Kilometer wie von selbst. Die zweite Hälfte ist nach 2 Kilometer Motivationsphase bis 4 Kilometer vor dem Etappenziel mehr oder weniger auch nochmal schnell gelaufen. Dann beginnt die „Es-sind-nur-noch-4-Kilometer-Phase“, d. h. die Füße schmerzen, die Beinmuskeln machen zu oder der Ischias meldet sich. Außerdem stellen wir uns seit der ersten Etappe die Frage, warum uns der Weg auf den letzten paar Kilometern immer wieder herausfordern will. Entweder geht es nochmal unfassbar steil bergauf oder bergab, der Weg schlängelt sich unendlich durch die Natur und auch hinter der nächsten und übernächsten und überübernächsten Kurve liegt das Etappenziel noch immer nicht. Wenn die Sonne dann auch noch mit 27 Grad unerbittlich vom Himmel brennt und die Fliegen ihre gemeinen Attacken starten, stellt man sich mehr wie einmal die Frage, warum man am Morgen nicht den Bus genommen hat.

Fazit des Tages: Wir müssen anfangen dem Weg zu vertrauen. Es wird immer irgendwo ein Bett für uns geben.

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