Unsere beiden heutigen Etappen führen uns wieder durch die extrem schöne galizische Berglandschaft. Da wir nun fast schmerzfrei laufen (ganz schmerzfrei wird wohl ein unerfüllter Wunsch bleiben) können wir die Landschaft einfach mal nur genießen.
Wir passieren heute den Kilometerstein 100. Unglaublich, es sind tatsächlich nur noch 100 Kilometer bis Santiago. Wir erinnern uns heute an die Anfänge unseres Weges, an all die Schmerzen die wir hatten und an den Biss, den der Camino von uns eingefordert hat. Wir sind in diesem Moment so froh, immer durchgehalten zu haben, so froh immer weitergelaufen zu sein. Nie hätten wir all die Schönheiten des Weges bewundern können, all die Freundschaften schließen können, wenn wir auch nur an einem Punkt des Weges aufgegeben hätten. Dennoch, es sind noch ein paar Meter zu Laufen …
Heute sind eine Menge Luxuspilger gestartet, die nach 100 Kilometer Wegstrecke stolz verkünden werden, dass sie den Camino gelaufen sind. Bei den Spaniern heißen diese Pilger übrigens Tourelegrinos 😀. Wir sind gespannt, wie viele dieser Luxuspilger wir tatsächlich in Santiago treffen werden – wir denken an die Schmerzen, die wir während der ersten 100 Kilometer hatten.
Wir lernen heute eine Gruppe Philippinos kennen, die ebenfalls im Rahmen ihrer Europarundreise die letzten 100 Kilometer bis Santiago laufen wollen, weil sie gehört haben, dass es etwas ganz Besonderes ist. Ausstaffiert mit neuen 😳😫 Schuhen und alles was zu einem perfekten Pilger gehört (damit den Rucksack natürlich maßlos überladen), macht sich die Gruppe auf zu ihrem 4-Tage-Abenteuer nach Santiago. Vorher werden mit uns noch diverse Gruppenfotos gemacht, weil wir immerhin schon stolze 30 Tage unterwegs sind. Schauen wir einmal, ob alle noch so fröhlich sind, wenn wir sie in den folgenden Tagen treffen.
Fazit des Tages: Wir sind stolz auf uns.